Montag, 16. April 2012

Xavier Dolan

Dank Krankheit lief ja kreativ und schreibtechnisch in letzter Zeit eher nicht so viel, 
aber jetzt "läuft det wieder".


Vorstellen möchte ich Xavier Dolan: 
Canadian Wunderkind, Schauspieler, geplagte Künstlerseele, Regisseur,  
Schönling, Drehbuchautor, Hipster.
Und das alles mit gerade mal 23 Jahren.

Letztens habe ich des Nachts eine Dolan Session eingelegt und die folgenden beiden Filme gesehen:


Zum einen "J’ai tué ma mère"  (I Killed My Mother) aus dem Jahr 2009.
Worum gehts?
Xavier spielt Hubert, einen hardcore pubertierenden Schreihals. Hubert seinerseits scheint neben den unvorhersehbaren Wutausbrüchen auch sehr gerne oberkörperfrei rumzusitzen. Aber davon abgesehen geht es darum, dass er einfach nicht mehr mit seiner lieber Frau Mama auskommt, etwas, das wir ja wahrscheinlich alle kennen. Bei den beiden ist es nur etwas heftiger, Wutausbrüche, Schreigefechte, Machtspiele scheinen an der Tagesordnung zu sein, ihn nervt alles, was sie sagt und tut. Die arme Mutti. 
Außerdem verheimlicht er der Guten auch seine Beziehung zu einem Jungen, was diese dann unter unglücklichen Umständen heraus findet und worüber sie natürlich alles andere als begeistert ist. 
Im Vergleich zu dem Verhältnis zwischen Hubert und seiner Muddi, ist die zwischen seinem Freund und dessen Mutter sehr gegensätzlich, die beiden verstehen sich glänzend, sie ist tolerant, "cool" und lustig. 


Und Achtung, spoiler alert: Er tötet seine Mutter natürlich nicht wirklich. 
Fazit: Ich weiß nicht, ob es an der späten Uhrzeit lag oder an meinem pazifistischem Gemüt, aber ich fand das viele Rumgeschreie tierisch anstrengend. 




Der zweite Film nennt sich "Les Amours Imaginaires" (Heartbeats / Herzensbrecher ) und ist 2010 erschienen. (Meiner Meinung sind der englische und deutsche Titel ja dämlich, der französische .bringts auf den Punkt. Aber gut...)
In dem Film, welcher nebenbei gesagt eindeutig entspannter ist, da nicht 2/3 der Dialoge aus Brüllen besteht, geht es um eine Dreiecksbeziehung zwischen einem Audrey Hepburn Double, einem blondgelockten Zitat: "Adonis" und Xavier Dolan. 
Interessante Konstellation, wohl wahr. 
Xavier und die Olle entwickeln eine äußerst obsessive und ungesunde Beziehung zum Adonis und buhlen mit allen Mitteln um seine Aufmerksamkeit, worunter die Freundschaft der beiden zunehmend leidet. 
Zwischendurch werden immer wieder Geständnisse von Verliebten, die zum Beispiel zu Stalkern mutiert sind, eingeblendet, die wirklich authentisch wirken. Auch hierbei kann man sich durchaus wieder mit den Leiden der jeweiligen Personen identifizieren. Auch wenn wir nicht alle schon mal jemanden gestalkt haben, kann man es vielleicht trotzdem nachempfinden, wenn eine Schwärmerei zu obsessiv wird. Und man eventuell nicht mitbekommt, dass man sich einige Dinge vielleicht nur einbildet oder schön redet. 
Jeeeedenfalls, fand ich diesen Film wiederum sehr fesselnd, vor allem dadurch, dass das Leiden der beiden Liebenden so....mir fehlt das passende Adjektiv....nachvollziehbar? authentisch? gut geschauspielert? dargestellt wurde. 
Schön ist er ja schon. 
Auch sehr cool fand ich die Szenen, in denen die beiden ihre körperlichen Gelüste dann eben einfach mit anderen Betthäschen befriedigten, welche (die Szenen an sich) in einer jeweils anderen Farbe dargestellt wurden. 
Der blonde Jüngling gibt beiden aber auch wirklich verwirrende Signale, verdammt. 
Da können die anderen beiden ja quasi gar nicht anders, als durchzudrehen. Die Armen.


Diesmal wird nicht gespoilert, aaaaber ich muss schon erwähnen, dass das Ende ziemlich überraschend war.
Was heißt überraschend...man muss aber auf jeden Fall ganz schön schlucken (ehem...).Was hab ich mitgelitten, ach nee!

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